Lehrer: Kein Dienstzimmer in der Schule

Lehrer haben keinen Anspruch auf ein eigenes Dienstzimmeroder Kostenerstattung für ein häusliches Arbeitszimmer.

Der Fall: Zwei Gymnasiallehrer verlangen von der Landesschulbehördedie Erstattung der Kosten für ihre häuslichen Arbeitszimmerund für ihre Arbeitsmittel. Ein weiterer Lehrer begehrt, dass ihm unentgeltlichin der Schule ein Dienstzimmer sowie die notwendigenBüromaterialien zur Verfügung gestellt werden. Sie tragen im Wesentlichenvor, dass sie ein Dienst- beziehungsweise Arbeitszimmerbenötigten, weil die Arbeitsbedingungen in ihren Schulen nicht ausreichendseien. In den vergangenen Jahren habe sich das Berufsbildeines Lehrers stark verändert. Es liege zudem eine Ungleichbehandlungim Verhältnis zu anderen Beamten vor, denen der Dienstherr Arbeitsplätzezur Verfügung stelle. Ihre Klagen hatten keinen Erfolg.

Das Oberverwaltungsgericht: Die Arbeitsbedingungen der Lehrerhinsichtlich ihrer außerunterrichtlichen Tätigkeiten in den niedersächsischenSchulen sind nicht optimal. Das Berufsbild des Lehrerssteht aber einer Verpflichtung des Dienstherrn entgegen, ihnen einDienstzimmer zur Verfügung zu stellen. Hinsichtlich seiner außerunterrichtlichenTätigkeiten hat ein Lehrer – anders als andere Beamte– keine Anwesenheitspflicht und nutzt in aller Regel diesen Umstand,die entsprechenden Aufgaben im häuslichen Arbeitszimmer zuselbstbestimmten Zeiten zu erledigen. Diese Freiheit könnte durch ein Dienstzimmer in der Schule eingeschränkt werden. Außerdem istdas Unterrichten im Schulgebäude eine den Beruf prägende Tätigkeitund nimmt den Hauptteil seiner Aufgaben ein. Die Aufwendungenfür ihre häuslichen Arbeitszimmer sind zumutbar. Insoweit ist auchvon Bedeutung, dass Lehrer die Aufwendungen für ihre häuslichenArbeitszimmer – anders als andere Beamte – steuerlich absetzenkönnen. Die Aufwendungen der Lehrer für ihre häuslichen Arbeitszimmersind zudem auch als Korrektiv zu der ihnen als Lehrern gewährtenFreiheit in der Einteilung ihrer Arbeitszeit anzusehen.

Niedersächsisches Oberverwaltungsgericht, Urteile vom 28. Februar 2012 – 5 LC 128/10, 5 LC 133/10 und 5 LC 206/10

aus: einblick – gewerkschaftlicher Info-Service (DGB) 7/2012

 

Demokratie in der Schule – ganz konkret

Wer lernt schon kochen, indem er Kochbücher studiert? Und wer wird schon Demokrat durch das Lesen von Literatur darüber? Die neue Ausgabe von „Humane Schule“ zeigt schulpraktische Möglichkeiten einer aktiven Demokratieerziehung auf, deren Notwendigkeit nicht erst seit der jüngsten Neonazi-Mordserie auf der Hand liegt.

Schon der Leitartikel von Dr. Angelika Klaska geht auf Methoden wie Klassenrat und Service-Learning ein. Andere Beiträge stellen die Schulversammlung, das Schulparlament und den Schülersprechtag vor; mehrere Schulen geben Auskunft über ihre Art, demokratische Teilhabe von Anfang an zu leben. Ausführlich und mit Abdruck des zugehörigen Fragebogens wird die Elternbefragung einer Hauptschule dokumentiert. Die Schülerperspektive kommt im Interview mit einer Schülersprecherin zum Ausdruck sowie im Bericht über „basis“, eine Reihe von selbst organisierten Schülersymposien in Bayern. Selbst die Rolle der Schulaufsicht wird in den Artikeln einer Lehrerin sowie eines Schulrats thematisiert. Außerdem porträtiert das Heft den Wettbewerb „Demokratisch Handeln“ ebenso wie die Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik und berichtet vom Engagement einer Bürgerinitiative für „ihre“ regionale Gemeinschaftsschule.

Kopiervorlagen, Literatur- und Internetverweise, ein Praxistipp zur Demokratie im Lehrerzimmer, Buchbesprechungen sowie Hintergrundartikel und Kommentare ergänzen das inhaltliche Angebot des 44-seitigen Heftes, das völlig frei von kommerzieller Werbung ist.

Die Zeitschrift „Humane Schule“ (38. Jg., Mai 2012) mit dem Themenschwerpunkt „Demokratie in der Schule“ kostet € 5,- je Expl. (zzgl. Versand) und kann bestellt werden bei:
Bundesverband Aktion Humane Schule e.V.
Rathausplatz 8 – 53859 Niederkassel
E-Mail: ed.el1721539820uhcs-1721539820enamu1721539820h-noi1721539820tka@s1721539820ha1721539820
Tel.: 0 22 08 / 90 96 89, Fax: 90 99 43
Internet: www.aktion-humane-schule.de

Grundschüler lernen Rechnen durch Schätzen

Mitteilung: Technische Universität München

Grundschüler lernen im Mathematikunterricht überwiegend, exakte Ergebnisse zu errechnen. Im Alltag ebenso wichtig ist die Fähigkeit, Größenordnungen von Zahlen ungefähr abschätzen zu können. Die Förderung dieser Kompetenz wird aber in den ersten beiden Klassen oft als vermeintlich zweitrangig vernachlässigt.

Eine Studie von Bildungswissenschaftlern der Technischen Universität München legt nun nahe, dass im Gegenteil das Zahlgefühl als Grundlage für ein umfassendes mathematisches Verständnis dienen kann: Erstklässler, deren Zahlgefühl gefördert wurde, verbesserten sich auch beim exakten Rechnen – und zwar genauso stark wie Klassenkameraden, die den exakten Umgang mit Zahlen trainiert hatten. … weiter

OccupyMe!

Soziale Proteste und alternative Bewegungen, Aufstand der Zivilgesellschaft, aktive Bürgergesellschaft, Partizipation, bürgerschaftliches Engagement. Die Occupy-Bewegung ist ein Teil davon. Der Film "OccupyMe!" berichtet davon:

Ein Dokumentarfilm über die Occupy-Bewegung in Deutschland. Ein Film, der Mut macht. Ein Film, der aufklärt. Ein Film, der verändert. Ein Film, der zu Herzen geht…

OccupyMe! lautet das Motto, mit dem die Journalisten Ilona Koglin und Marek Rohde im Oktober 2011 durch Deutschland reisen, um die Menschen der Occupy-Bewegung kennenzulernen. Sie sprechen mit den Menschen vor dem Reichstag in Berlin, auf dem Augustus-Platz in Leipzig, in dem kleinen Städtchen Zeulenroda, auf dem Börsenplatz in Stuttgart, vor der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt, in einem Düsseldorfer Kirchhof und vor der HSH-Nordbank in Hamburg.

Ihre Fragen: Was treibt Euch auf die Straßen? Was bewegt Euch? Was wollt Ihr bewegen?

Weitere Infos unter: http://www.fuereinebesserewelt.info

Direktlink: http://www.youtube.com/watch?v=3MEPBxc3O9Q

Zeitschrift »Gestaltkritik« geht online

Gestaltkritik – Die  Gestalttherapie-Zeitschrift  mit Programm

Die Beiträge der Zeitschrift Gestaltkritik werden ab 2012 (dem 21. Jahrgang!) zuerst online veröffentlicht und am Jahresende gedruckt im neuen Gestaltkritik-Jahrbuch.

Per Mausklick hat man nicht nur Zugriff auf die neuen Beiträge, sondern auch auf das Archiv der Gestaltkritik. Alle Artikel aus 20 Jahren sind in voller Länge online verfügbar. Die weltweit größte Datenbank zur Gestalttherapie – kostenlos!

Hier die Inhaltsübersicht von Heft 1/2012

  • Wichtige Neuigkeiten: Vorwort des Herausgebers
  • Stephen Schoen: Zuversicht und Unsicherheit. Die Gestalttherapie im Lichte Kafkas
  • Stefan Schwall: Sartre für Gestalttherapeutinnen und -therapeuten. Ein Vortrag
  • Stefan Blankertz: Theodor W. Adorno vs Martin Buber. Ein Vortrag
  • Anke und Erhard Doubrawa: Schattenarbeit für Gestalttherapeutinnen und -therapeuten. Ein Vortrag
  • Erhard Doubrawa: Sich berühren lassen. Im Gespräch mit Dr. Maya Götz
  • Erhard Doubrawa: Die Seele berühren. Erzählte Gestalttherapie (Buchvorstellung: Erweitere Taschenbuchausgabe!)
  • Das aktuelle Programm des Gestalt-Instituts Köln / GIK Bildungswerkstatt
  • Praxisadressen von Gestalttherapeutinnen und Gestalttherapeuten

Hier geht es zur Seite der »Gestaltkritik«: www.gestalt.de/gestaltkritik.html#aktuell

 

 

Zahlen und Fakten – statistisches Unterrichtsmaterial

Im Unterricht wird häufig statistisches Material benötigt: Zahlen und Fakten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Bundeszentrale für politische Bildung hat einen eigenen Bereich dazu eingerichtet:

 

 

Zu folgenden Bereichen finden sich Zahlen und Fakten bei der Bundeszentrale:

  • Europa
  • Globalisierung
  • Die soziale Situation in Deutschland
  • Bruttoinlandsprodukt
  • Europawahl
  • Wahlen in Deutschland

Übersichtsseite: www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten. Auf dieser Übersichtsseite lassen sich alle Bereiche anklicken.

 

Grafiken und Karten gibt es auch:

 

⇒ Grafik zu „Europa in Zahlen und Fakten“

Im bpb:magazin 01 März 2012 der Bundeszentrale für politische Bildung findet sich eine nett aufgemachte Übersicht „Europa in Zahlen und Fakten“ (S. 8/9). Die einzelnen Bereiche können sehr gut als Diskussionsgrundlage im Unterricht eingesetzt werden: beliebteste Reiseländer, Bruttoinlandsprodukte, Schuldenstand, Agrarsubventionen, Telefonkosten u.a.mehr.   Download des ganzen Heftes als pdf-Datei

Gutes Verhältnis zwischen jungen Erwachsenen und ihren Eltern

Deutschlands größte Familienstudie verweist auf enge Beziehungen zwischen den Generationen – Soziologen der TU Chemnitz sind zentral beteiligt

Mitteilung: Technische Universität Chemnitz

Nicht Konflikte und Spannungen dominieren heutzutage die Beziehungen zwischen jungen Erwachsenen und ihren Eltern, sondern familiärer Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung. Über 80 Prozent der nicht mehr zu Hause lebenden Kinder haben mindestens einmal in der Woche Kontakt zu ihrer Mutter und mehr als zwei Drittel der jungen Erwachsenen geben eine enge Verbundenheit zu ihren Eltern an. Dies ist nur einer der Befunde der derzeit größten Studie über partnerschaftliches und familiäres Zusammenleben in Deutschland, die von Soziologen der Arbeitsgruppe zu Generationenbeziehungen an der Technischen Universität Chemnitz erarbeitet wurden. … weiter

Quelle: PM v. 10.4.2012 – TU Chemnitz

Jetzt die richtigen Entscheidungen treffen und mit mehr BAföG mehr erreichen

Anlässlich der heutigen Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz bekräftigt der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) seine Forderung nach einer umfassenden Reform des BAföG

Mitteilung: fzs

Berlin, 20.04.2012: Dieser Appell richtet sich an Annette Schavan und ihre Ministerkolleg*innen in den sechszehn Bundesländern, die gefordert sind,
nach zwei Jahren Stillstand die BAföG-Sätze zu erhöhen. Bewegung in dieser Frage ist leider momentan nicht erkennbar.

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Gerichtsurteil verhindert freien Zugang zu Bildung

Mitteilung: Piratenpartei

Die Piratenpartei verurteilt das aktuelle Urteil des OLG Stuttgart vom 4.4.2012 zum Thema Kopieren digitaler Daten zu Lehrzwecken auf das Schärfste. Dieses Urteil untersagt der Fernuniversität Hagen, Teile eines Lehrbuches zum Zwecke der Vermittlung von Lehrinhalten einer abgeschlossenen Gruppe von Studierenden zur digitalen Weiterverarbeitung verfügbar zu machen. Damit wird dem Bildungs- und Wissenschaftsstandort Deutschland ein erheblicher Schaden zugefügt.

Das Urteil ist ein Beispiel für die restriktive und entwicklungshemmende Auslegung von urheberrechtlich übertragenen Auswertungsrechten. Das Interesse der Allgemeinheit an Bildungsgütern hat Vorrang gegenüber wirtschaftlichen Partikularinteressen von Verlegern. Bildungsgüter dienen als Multiplikator von Wissen, Wirtschaft, Innovation und Kreativität und damit dem Allgemeinwohl der Gesellschaft.

»Wer an Bildung spart, spart an unserer Zukunft. Wir fordern die Mediennutzung bzw. die Lernmittelnutzung von Urheberrechtsabgaben zu befreien, um Bildungsmaterialien für jeden unkompliziert und einfach zugänglich gestalten zu können«, so Daniel Neumann, einer der federführenden Antragssteller der Urheberrechtsreform der Piratenpartei. Der Urheberrechtsbeauftragte Bruno Kramm der Piratenpartei ergänzt »Die seit Wochen selektiv und tendenziös geführte Debatte um Urheberrechte in der Unterhaltungsindustrie muss dringend ihre Verbreiterung in die Bereiche Bildung und Forschung finden, denn die freie Teilhabe an Wissen und Informationen muss primärer Fokus deutscher Bildungspolitik sein.«

Der §52a des UrhG (Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte) sollte ursprünglich jene Möglichkeit der Verfügbarkeit von Werken zu Unterrichtszwecken erweitern, wurde jedoch dann in seiner Intention durch die gezielte Lobbyarbeit der Verleger in den Rechtsausschüssen weitreichend geschwächt.

Quelle: PM v. 19.4.2012 – Piratenpartei

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