Das Gehirn – ein Beziehungsorgan

Rezension von Thomas Fuchs' gleichnamigen Buch

von Hans Grillenberger

All die Forschungsergebnisse und Erkenntnisse der Gehirnforschung faszinieren zunächst, weil sie uns zeigen, wie sehr wir doch nach biologischen Abläufen funktionieren. Gleichzeitig schaffen sie aber auch ein gewisses Unbehagen. Kann es sein, dass wir als Menschen mit all unseren Gefühlen, Wünschen, ja als Subjekte einfach auf Abläufe in unserem Gehirn reduziert werden können? Das Buch von Thomas Fuchs gibt Antworten darauf. … weiter

Ende und Verfall des öffentlichen Lebens – Teil 1

von Brigitte Pick

gsf – Seit Jahren verkümmelt der Staat sein Tafelsilber: Wasserwerke, Kongresszentren, Sozialwohnungen, Verkehrsbetriebe, Bildungsbereiche. Die Neoliberalen sind immer noch am Drücker und zeigen uns, wie man aus Luft Geld macht. Die Pleiten werden sozialisiert. "Christliche" und liberale Politker kriegen glänzende Augen und feiern sich selber, wenn eine Hand voll neue Jobs zu 3,50 in der Stunde  neu geschaffen werden.

Gleichzeitig werden die Forderungen immer lauter, dass zentrale Bereiche des öffentlichen Lebens wie Bildung, Verkehr, Gesundheitssektor, Energie- und Wasserversorgung nicht dem Markt überlassen werden dürfen: Die Armut würde noch weiter zunehmen und das Bildungswesen weiterhin kaputt gespart.

Auch der Mensch zahlt seinen Preis für die kalte, profitorientierte Gesellschaft. Brigitte Pick schreibt:

Er muss, um erfolgreich zu sein, handlungs- und entscheidungsstark sein. So predigt es die neoliberale Ideologie. Muße gilt nicht.

So wundert es nicht, dass die psychischen Erkrankungen sprunghaft zunehmen. Worauf warten wir eigentlich noch? Wir müssen den Marktradikalismus stoppen. Brigitte Pick setzt ihren engagierten Aufklärungskurs ohne Wenn und Aber fort.

Den 1. Teil lesen: Ende und Verfall des öffentlichen Lebens

©Foto: Christian Lüpke / www.pixelio.de

 

Weitere Aufsätze von Brigitte Pick im Magazin AUSWEGE über 

Integration – Ausländerfeindlichkeit – Gemeinschaftsschule – Toleranz – Sozialdarwinismus – Marginalisierte und unsere Hilfslosigkeit – Rassismus – Armut – Spießertum – Mittelschicht – Gewalt

 

Nicht nur nach Ansicht von Attac dürfen Bereiche öffentlicher Daseinsvorsorge wie Bildungswesen, Verkehr, Gesundheitssektor, Energie- und Wasserversorgung nicht der Marktlogik überantwortet werden

Weit verbreitet: Soziale Phobien bei Jugendlichen

Mitteilung: Goethe-Universität Frankfurt am Main

Soziale Phobien sind bei Heranwachsenden zwischen 14 und 20 Jahren weit verbreitet. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie der Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie der Goethe-Universität, an der über 600 Jugendliche verschiedener Schulen in Frankfurt und im Landkreis Darmstadt-Dieburg teilnahmen. Sie wurden unter anderem befragt, ob sie Ängste vor Begegnungen mit Menschen und vor Situationen entwickeln, in denen Leistungen von ihnen erwartet werden. Bei 13 Prozent der Befragten fanden die Frankfurter Wissenschaftler Hinweise darauf, dass eine soziale Phobie vorliegt. … weiter

Jugendproteste: „Es ist blinde Wut“

Prof. Michael Krätke über die Ausschreitungen in Großbritannien

Michael Reschke, Chefredakteur der spw – Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft, interviewte im Heft 4/2011 Prof. Krätke (Uni Lancaster) zu den Ausschreitungen in Großbritannien. Michael Krätke beschreibt in erster Linie die politischen Hintergründe der Jugendproteste sowie deren Protestpotential und die Gesellschaftsstruktur in Großbritannien. Lesenswert!

►Download des Interviews

 

Auswahl weiterer Aufsätze zum Thema Jugendproteste und -gewalt im Magazin AUSWEGE:

Wut und Hass. Anmerkungen zu den „Konsumkrawallen“ in England von Götz Eisenberg

Der Glanz im Kameraauge. U-Bahn-Attacke als neues „Modell des Fehlverhaltens“ von Götz Eisenberg

Vom Juckreiz unterdrückter Gefühle. Anmerkungen zur Tat des Anders Behring Breivik von Götz Eisenberg

Aphorismen zu den Ausschreitungen nach dem 4. August 2011 in England von Detlef Träbert

Anpassung, Gewalt, Ohnmacht – Toleranz als Weg? Teil 1 und Teil 2 von Brigitte Pick

Macht – Machtlosigkeit – Hilflosigkeit – Gewalt von Rolf Staudt

Mit Gewalt zur Anerkennung des Ich. Anmerkungen zu „Jugendgewalt“ und „School Shooting“ von Uwe Findeisen

Unnütze Teamarbeit

Mitteilung: Wilhelms-Universität Münster

Es gibt kaum belastbare Nachweise, dass Teamarbeit zusätzlich motiviert. Der Wirtschafts- und Organisationspsychologe Prof. Dr. Guido Hertel von der Universität Münster untersuchte, in welchen Zusammenhängen sie trotzdem positive Auswirkungen haben kann.

Es gibt Mythen, die gerne geglaubt werden, auch wenn sie von keinerlei wissenschaftlichen Daten gestützt werden: so führt Brainstorming in Gruppen immer zu schlechteren Ergebnissen als wenn die gleiche Zahl an Teilnehmern alleine nachdenkt. Gruppenarbeit kann also ausgesprochen kontraproduktiv sein. Auch nervende Kollegen oder fehlende Anerkennung, weil die eigene Leistung in der Gruppe untergeht, können demotivieren. Wie Teamarbeit trotzdem bereichernd sein kann, untersucht der Organisations- und Wirtschaftspsychologe Prof. Dr. Guido Hertel von der Universität Münster. … weiter

Quelle: PM v. 13.9.2011 – idw/Uni Münster

„Inklusion macht Schule“

 Erklärung zur inklusiven Bildung – Bundeskongress der GGG

Am 16.-17. September 2011 fand der 32. Bundeskongress der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule (GGG) in der Robert-Bosch-Gesamtschule in Hildesheim statt.

Erklärung der GGG zur inklusiven Bildung

Die beim Abschlussplenum einstimmig verabschiedete „Erklärung zur Inklusiven Bildung“ kann hier heruntergeladen werden:

GGG-Erklärung zur inklusiven Bildung (130.56 kB)

Vortrag von Prof. Dr. Hans Wocken auf dem Bundeskongress (ca. 5,5 MB)

Quelle: Mitteilung der GGG v. 19.9.2011

 

„Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein. Warum auch nicht?“

GegenRede 17:

Freerk Huisken im Gespräch mit einem Schüler

Das nachfolgende Gespräch hat im Jahre 2010 am Tag nach einem Vortrag von mir zur Fußball-WM mit einem Schüler stattgefunden, der sich mit der Frage an mich gewendet hatte, was denn daran falsch sei, wenn man sich zu seinem Deutschtum bekenne. Er betonte, dass er mit den Neofaschisten nichts am Hut hätte. Den Dialog habe ich mit seinem Einverständnis aufgenommen und nachträglich  „geglättet“. Das Gespräch steht exemplarisch für eine Fülle ähnlicher Debatten. … weiter

 

Alle bisher erschienenen GegenReden von Freerk Huisken ansehen

 

Mehr Gleichheit ist für alle besser

Über Fettleibigkeit, Gehaltsunterschiede und eine neue Wirtschaftsdemokratie sprach Michael Miebach mit Richard Wilkinson

gsf – Richard Wilkinson (*1943) ist ein britischer Gesundheitswissenschaftler und em. Professor an der Universität Nottingham . Bekannt wurde er durch das mit Kate Pickett im Jahr 2009 veröffentlichte Buch "Gleichheit ist Glück: Warum gerechte Gesellschaften für alle besser sind". Die beiden AutorInnen untersuchten den Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit und Glück, Bildung, Gesundheit, Stress und der Zunahme von sozialen Problemen:

Wir haben 23 wohlhabende Industrieländer miteinander verglichen, dazu noch die 50 amerikanischen Bundesstaaten untereinander. Die Statistiken sprechen eine klare Sprache: Vergleicht man die reichsten 20 Prozent mit den ärmsten 20 Prozent einer Bevölkerung, fallen die gesundheitlichen und sozialen Probleme umso stärker aus, je größer die Einkommensunterschiede sind. (aus dem Interview)

Das Buch trifft ins Herz der Neoliberalen mit ihren Kürzungsorgien im Sozialstaat und Bildungswesen. Für gewerkschaftlich orientierte Kreise gehört dieses Buch zur Standardlektüre. Wilkinson und Pickett liefern Argumente für gesellschaftliche Veränderungen in Richtung sozialer Gerechtigkeit und wiederlegen die Mär von der angeblich notwendigen leistungsbezogenen Ungleichheit der Menschen.

Michael Miebach hat für das Magazin "perspektive 21 – Brandenburgische Hefte für Wissenschaft und Politik“ (http://www.perspektive21.de) mit Richard Wilkinson gesprochen. Wir danken der Redaktion von perspektive 21 für die Nachdrucklerlaubnis.

Im Interview werden die wichtigsten Thesen von Wilkinson/Pickett angesprochen.

zum Interview

 

Hunger

Ein Film von Marcus Vetter und Karin Steinberger – Lizenzausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung

Rezension von Günther Schmidt-Falck

Küstenwache Mauretanien – eine gespenstische Szenerie – Radarbildschirme – Soundcollagen im Hintergrund. Mauretanien liegt an der Westküste von Afrika. Für die Flüchtlinge, die von der Küstenwache aufgespürt werden sollen, gibt es nur Europa oder den Tod. Flüchtlingshelfer kommen zu Wort. Bilder von Hungernden werden eingeblendet. … weiter

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